Wenn die Temperaturen in die Höhe klettern, eignet sich Yin Yoga bestens. Denn der passive Stil kommt mit wenig Bewegung aus und generiert so keine weiteren Schweisstropfen. Yin Yoga im Sommer legt dabei den Fokus auf Stellungen, die die Meridiane von Herz und Dünndarm ansprechen.
Inhalt
Für die einen freudig, für die anderen mühsam: Auch wenn der Sommer für Leichtigkeit, Tatendrang und Freude steht, ist die Hitze für viele Menschen anstrengend. Yin Yoga unterstützt im Sommer beide Gruppen.
Yin Yoga im Sommer = Element Feuer
In der TCM (Traditionellen Chinesischen Medizin) ist der Sommer dem Element Feuer zugeordnet. Es steht wiederum in Verbindung mit den Meridianen von Herz und Dünndarm. Körperlich entspricht das Element Feuer dem Herz, Dünndarm, Blutgefäßen, der Zunge und – passend für den Sommer – dem Schweiss. Emotional ist es der Freude und der Liebe zugeordnet.
Die Feuerenergie sorgt dafür, dass wir im Sommer gerne aktiv und nach aussen gerichtet sind. Die Herausforderung ist es, das Feuer – beziehungsweise die Hitze – im Schach zu halten. Dabei unterstützt Yin Yoga.
Herzmeridian: Lebensfreude und Begeisterung
Anders als in der westlichen Medizin ist in der TCM das Herz „das Gehirn“: Es ist der Sitz des Bewusstseins und Motor aller inneren Organe. Gleichzeitig ist es für die Emotionen zuständig und regelt die emotionale und seelische Ausgeglichenheit.
Dünndarmmeridian: Klarheit und Erkenntnis
Der Dünndarm trennt im eigentlichen wie im übertragenden Sinne Müll von Nährstoffen und stellt so sicher, dass der Körper nur das aufnimmt, was ihm dienst. Dies gilt auch im übertragenden Sinne, indem er Gedanken und Eindrücke filtert. Die Folge: Ein reiner, klarer Geist.
Gute Gründe für Yin Yoga im Sommer
Yin Yoga ist ein sehr passiver Stil und eignet sich deshalb ganz besonders gut, wenn es heiss ist. Die Stellungen werden lange gehalten, es gibt nur wenig Bewegung und der Körper wird so nicht noch zusätzlich angeheizt. Yin Yoga ist ideal, wenn du einen Ganz zurückschalten, Hitze ausgleichen und im Sommer mit Yoga entspannen möchtest – ohne dabei ins Schwitzen zu kommen.
Yin Yoga Stellungen, die sich im Sommer eignen
Generell eignet sich Yin Yoga ganz besonders gut im Sommer, um einen Ausgleich zur Hitze zu schaffen. Besonders gut sind beruhigende Umkehrstellungen und kühlende Vorbeugen, sowie alle Stellungen, die besonders die Meridiane von Herz und Dünndarm ansprechen. Solltest du jedoch bei Hitze Kreislaufschwierigkeiten haben, rate ich dir von Umkehrstellungen ab.
Ein paar Beispiele (Liste nicht abschliessend!):
- offene Flügel
- Schneidersitz mit Arm- und Schulterdehnung
- stehende Vorwärtsbeuge
- verdrehte Arme
- Regenbogenbrücke
- gestützte Schulterbrücke
- gestützter Schulterstand
- Raupe/Kutscher
- umarmende Flügel
- Herzöffnende Stellung
- liegende Banane
- liegender Halbmond
- Libelle
- Fisch
- Korkenzieher
Yin Yoga Sequenz für den Sommer (ca. 25 Minuten)
Für diese Yin Yoga Sequenz benötigst du ca. 25 Minuten. Leg dir eine Yogamatte und wenn möglich einen Bolster bereit. Falls du keinen Bolster hast, kannst du auch gut mit Kissen und/oder gefalteten Decken arbeiten.
Mehr zum Thema Yoga-Bolster im Blogpost: „In 5 Schritten zum passenden Yoga-Bolster“
Verweile nach jeder Stellung etwa eine Minute in der entspannten Rückenlage oder der Entspannungspose.
Bitte beachte: Diese Übungen stellen keinen Ersatz für eine ärztliche Behandlung oder Therapie dar. Bei Krankheiten, körperlichen Beschwerden oder in der Schwangerschaft sprich bitte zuerst mit deiner Ärztin oder deinem Therapeuten. Du bist für deinen Körper verantwortlich und übst diese Sequenz auf eigene Verantwortung. Ich übernehme dafür keine Haftung.
liegender Halbmond (2 x 3 Minuten)
Starte in der Rückenlage und strecke die Arme über den Kopf. Schiebe Arme und Beine nach links, während dein Körper auf dem Boden liegen bleibt. Komme so nach und nach in ein C-Form – oder in eine Halbmondform. Spüre die Dehnung auf der rechten Seite. Wenn du möchtest, kannst du mit der linken Hand das rechte Handgelenk greifen und/oder das rechte Bein über das linke Bein legen. Übe unbedingt beide Seiten!
In der fortgeschrittenen Schwangerschaft ist diese Übung nicht geeignet.
offene Flügel (2 x 3 Minuten)
Strecke in der Bauchlage deinen rechten Arm zur Seite, Handfläche nach unten. Stütze dich mit der linken Hand und rolle langsam zur rechten Seite. Beuge beide Beine ca. im 90°-Winkel. Das untere Bein ist auch in der Hüfte im 90°-Winkel gebeugt. Je weiter du dich mit dem Oberkörper nach hinten beugst, desto intensiver wird die Übung. Übe in der Schwangerschaft nur eine sehr sanfte Variante, d.h. du bleibst mit dem Oberkörper weiter vorne.
Mögliche Hilfsmittel: Kissen oder gefaltete Decke unter dem Kopf, falls es dir im Nacken unangenehm ist.
Regenbogenbrücke (3 - 5 Minuten)
Lege dich auf den Rücken. Hebe dein Becken und lege einen Bolster oder ein Kissen unter dein Gesäss. Die Arme streckst du über den Kopf, die Beine liegen sanft auf dem Boden. Füsse fallen auseinander.
Diese Übung ist in Schwangerschaft und Rückbildung nicht geeignet.
Raupe/Kutscher (3 - 5 Minute)
Sitze mit ausgestreckten Beinen. Lege einen Bolster quer über die Beine. Lasse entweder die Arme darüber sinken oder – wie auf dem Bild – stütze die Ellebogen darauf ab und lasse die Stirn in die Hände sinken.
Mögliche Hilfsmittel:
- auf einer gefalteten Decke sitzen
- eine gerollte Decke unter den Knien platzieren
Falls dir diese Stellung nicht passt, kannst du sehr gut den Kutscher, eine Variante der Raupe üben. Beuge die Beine und öffne die Beine. Du kannst auch die Füsse aufstellen. Verschränke die Arme locker, lass die Ellebogen auf den Knien ruhen und lege den Kopf langsam auf den Unterarmen ab.
In der Schwangerschaft ist die Raupe nicht geeignet. Du kannst aber sehr gut den Kutscher üben.
gestützter Schulterstand (3 - 5 Minuten)
Lege dich zunächst auf den Rücken und stelle die Beine auf. Hebe das Becken und schiebe einen Bolster unter dein Gesäss. Strecke dann die Beine nach oben und lege die Arme hinter deinem Kopf ab.
Und zum krönenden Abschluss: Gönne dir ein paar Minuten Shavasana. Alles rund um Shavasana – und warum du es NIE, aber NIE, auslassen solltest („don’t skip shavasana!“) findest du im Blogpost „Shavasana – Alles über die Totenstellung im Yoga“.
Weitere Tipps zum Yoga im Sommer findest du im Blogpost „Yoga im Sommer: Tipps zum Üben“. Und wenn dich überhaupt nicht bewegen möchtest, dann beschränke dich auf ein paar kühlende Atemübungen. Diese findest du im Blogpost „Yoga bei Hitze: 3 Atemübungen zum Abkühlen.“
Hi, ich bin Katharina!
Schön, dass du den Weg auf meinen Blog gefunden hast. Ich bin Yogalehrerin, Mama und kreativer Kopf. Ich unterstütze dich mit Yoga auf dem Weg zu Energie & Lebensfreude: alltagstauglich, fundiert, wirksam. Keine fancy Verrenkungen an hippen Stränden – bei mir erwartet dich fundiertes und seriöses Yoga. Wenn ich nicht auf der Matte bin, mache ich Musik oder schwimme.
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