Viele Frauen fragen sich, ob sie während der Periode Yoga praktizieren sollen oder nicht. Verschiedene Yogatraditionen geben hierauf unterschiedliche Antworten. Was dafür und dagegen spricht und wie deine Praxis während deinen Tagen aussehen könnte – der Überblick.
Inhalt
Eigentlich wäre es eine gute Idee, in den Quellentexten des Yoga nachzuschauen. Nur dumm, dass Yoga anno dazumal eine Männerdomäne war (unvorstellbar heute, oder? 😉). Ich halte mich deshalb an das in den „Yoga Sutras“ (ältester Quellentext des Yoga) erwähnte „ahimsa“, der „Gewaltlosigkeit“. In Bezug auf die Periode interpretiere ich das wie folgt: Mache, was dir in dieser Zeit gut tut.
Was dafür spricht
Kurz vor und während dem monatlichen Neubeginn des weiblichen Zyklus stellen sich mitunter einige unangenehme Begleiterscheinungen ein: Bauchschmerzen, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Gereiztheit, emotionale Unausgeglichenheit. All dies sind Symptome, die Yoga wunderbar lindern kann.
Was dagegen spricht
Wenn deine Symptome sehr stark sind und du kaum Energie für nichts hast, hast du mitunter mehr davon, wenn du eine Pause einlegst. Gönne dir Ruhe und einen Tee. Vielleicht möchtest du es dir stattdessen mit einem spirituellen Buch bequem machen?
Wie praktizieren?
Eines vorweg zur Erinnerung: Yoga ist viel mehr als nur körperliche Übungen. Wenn dir der Sinn nicht nach physischer Praxis steht, dann könntest du dich beispielsweise der Meditation und/oder Atemübungen widmen. Bei den Atemübungen eignen sich insbesondere ruhige, entspannende Atemtechniken wie die dreistufige Yogaatmung oder die Wechselatmung.
Lesetipp: Pranayama mal anders: 3 inspirierende Atemübungen
Bei Kapalabhati musst du probieren, ob es für dich passt. Aufgrund des Drucks auf den Bauch sowie den Effekt auf Kopf und der generell eher „aufheizenden“ Wirkung finde ich Kapalabhati weniger geeignet.
Möchtest du doch körperlich praktizieren, empfehle ich eine ruhigere Praxis. Gerade wenn du unter Abgeschlagenheit und Müdigkeit leidest, macht es in meinen Augen wenig Sinn eine schweisstreibende Praxis in Angriff zu nehmen. Widme dich lieber sanften Sequenzen oder sehr ruhigen Stilen wie dem Yin Yoga oder dem Restorativen Yoga.
Folgende Übungen eignen sich:
- hüftöffnende Übungen (z.B. Schmetterling)
- Übungen zum Lösen von Spannungen im Unterleib, inkl. unteren Rücken (z.B. Katze-Kuh, Beckenkreisen)
- erdende Übungen (z.B. Berg, Baum) – gut für die emotionale Balance!
Nichtsdestotrotz gibt es ein paar Übungen, die ich während der Menstruation nicht praktiziere, da sie starken Druck auf den Bauch ausüben.
Auf folgende Übungen würde ich verzichten:
- Uddiyana Bandha
- Nauli
- Yoga Mudra
- Pfau
Und die Umkehrstellungen?
Bei den Umkehrstellungen (z.B. abwärts schauender Hund, Schulterbrücke, Schulterstand) ist das Becken höher als der Kopf. Der gesamte Blutfluss geht also in die andere Richtung. Manche Yogatraditionen sind hier sehr streng und lehnen Umkehrstellungen während der Periode strikt ab. Ich sehe das pragmatisch: So lange es sich angenehm und gut anfühlt, spricht aus meiner Sicht nichts dagegen. Allerdings empfehle ich, die Stellungen dann nicht sehr lange zu halten, max. 2-3 Minuten.
Fazit: Egal ob Periode oder nicht, höre beim Yoga immer auf deinen Körper und passe deine Praxis bei Bedarf an.
Hi, ich bin Katharina!
Schön, dass du den Weg auf meinen Blog gefunden hast. Ich bin Yogalehrerin, Mama und kreativer Kopf. Ich unterstütze dich mit Yoga auf dem Weg zu Energie & Lebensfreude: alltagstauglich, fundiert, wirksam. Keine fancy Verrenkungen an hippen Stränden – bei mir erwartet dich fundiertes und seriöses Yoga. Wenn ich nicht auf der Matte bin, mache ich Musik oder schwimme.
Hol dir den Newsletter
Du bekommst Infos zu aktuellen Kursen, erhältst Tipps, Tricks & Inspiration für dein Yoga, erfährst, was hinter den Kulissen gerade passiert und ab und an findest du hier auch ein kleines Geschenk. Im Schnitt sende ich 1-3 Newsletter pro Monat. Du kannst dich jederzeit abmelden.