Was ist Yoga Nidra? Alles zum „Schlaf der Yogis“

Was ist Yoga Nidra? Alles zum „Schlaf der Yogis“

„Nidra“ heisst „Schlaf“ und Yoga Nidra bedeutet bewusster Schlaf. Yoga Nidra ist eine Technik zur Tiefenentspannung, irgendwo zwischen Wachzustand, Schlaf und Traum. Dank einer geführten, mentalen Übung kannst du tiefe und bewusste Entspannung erleben und dein Unterbewusstsein trainieren.

Yoga Nidra wird gerne als „Schlaf der Yogis oder Yoginis“ bezeichnet. Während der Körper ruht, bleibt das Unterbewusstsein aktiv. Yoga Nidra senkt die Gehirnfrequenzen und ermöglicht so eine tiefe Entspannung.

Gehirnfrequenzen und ihre Effekte

ab 30 Hertz
Nervosität bis Panik
13-30 HertzBetaphaseAlltagsbewusstsein,  auch Stress + Unruhe
8-13 HertzAlphaphaseYoga Nidra entspannte Wachheit Entspannung
4-8 HertzThetaphaseteils Yoga Nidra leichte Schlafphasen tiefe Meditation
0-4 HertzDeltaphasetraumloser Tiefschlaf, Narkose

Wirkung & Vorteile

  • beruhigt Körper & Geist
  • ermöglicht tiefe Entspannung
  • regt den Parasympathikus an
  • beruhigt das Nervensystem
  • gibt neue Energie
  • lindert Schlafstörungen
  • baut Stress ab
  • lindert Schmerzen durch tiefe Entspannung
  • fördert Kreativität und Intuition
  • löst Anspannungen
  • ermöglicht emotionale Harmonie

Fun Fact: Eine Faustregel besagt, dass 30 – 45 Minuten Yoga Nidra so erholsam wie 3-4 Stunden Schlaf sind.

Dauer

20 – 45 Minuten. Ein reguläres Yoga Nidra dauert mindestens 20 Minuten. 

Elemente

Je nach Dauer und Fokus variieren die Bestandteile des Yoga Nidra. Folgende Elemente sind immer enthalten:

  • Achtsamkeit
  • Körperreise/Bodyscan
  • Sankalpa
  • Visualisierungen von Bildern und/oder Empfindungen

Manche Kursleiterinnen setzen ausserdem Klänge und Musik zur Unterstützung ein.

Natürlich gibt es auch andere Formen geführter Meditation oder geführter mentaler Übungen. Im Yoga Nidra kommen immer die oben genannten Elemente vor.

Sankalpa

Der „Sankalpa“ ist ein positiver Vorsatz, ein Herzenswunsch, ein Entschluss. Er unterstützt auf dem Lebensweg und hilft, das Leben positiv zu beeinflussen. Der Sankalpa dreht sich um nicht-materielle Dinge wie beispielsweise Gesundheit, Lebenskraft, Liebe. Er ist kurz, positiv und in der Gegenwart formuliert. 

Für wen? 

Yoga Nidra eignet sich für alle Menschen.
Bei akuten psychischen Erkrankungen empfiehlt es sich, Rücksprache mit dem Therapeuten oder der Ärztin zu nehmen.

Haltung

Beim Yoga Nidra ist der Körper zu 100% entspannt. Vereinfacht gesagt: Der Körper schläft, der Geist bleibt wach – oder vielmehr: konzentriert. Yoga Nidra wird meistens in der Rückenlage praktiziert, aber alternative Haltungen sind denkbar.

Woher kommt Yoga Nidra und welche Rolle spielt es im Yoga?

Die heutige Form von Yoga Nidra hat Swami Satyananda Saraswati (1923-2009) entwickelt. Er hat die „Bihar School of Yoga“ gegründet und war Schüler von Swami Sivananda (1887-1963). In der eigenen Praxis entdeckte Swami Satyananda Saraswati, dass das Bewusstsein in einem schlafartigen Zustand trainiert werden kann. Dieses „Training“ ist eine Form von „Pratyahara“, dem Rückzug der Sinne. Pratyahara ist ein Element des 8-stufigen Yogaweges nach Patanjali. Dabei geht es nicht zwangsläufig um einen vollständigen Rückzug, sondern auf den Fokus der Sinne aufs Innere. Eine regelmässige Yoga Nidra Praxis ermöglicht das Verfeinern der Sinne und somit das Training des Bewusstseins.

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