Was ist Yoga Nidra? Alles zum „Schlaf der Yogis“

Was ist Yoga Nidra? Alles zum „Schlaf der Yogis“

Yoga Nidra ist eine wirksame Technik zur Tiefenentspannung, irgendwo zwischen Wachzustand, Schlaf und Traum. „Nidra“ heisst „Schlaf“ und Yoga Nidra bedeutet bewusster Schlaf. Dank dieser geführten, mentalen Übung kannst du tiefe und bewusste Entspannung erleben und dein Unterbewusstsein trainieren.

Inhalt

Yoga Nidra wird gerne als „Schlaf der Yogis oder Yoginis“ bezeichnet. Während der Körper ruht, bleibt das Unterbewusstsein aktiv. Stark vereinfacht gesagt ist Yoga Nidra eine Form des bewussten Schlafs, ohne Verspannungen.

Wirkung & Vorteile

Das Ziel von Yoga Nidra ist es, körperliche, emotionale und mentale Spannungen aufzulösen und so nachhaltig Stress zu reduzieren. Regelmässig geübt fördert Yoga Nidra die Resilienz und hat viele positive Effekte:
 
  • beruhigt Körper & Geist
  • ermöglicht tiefe Entspannung
  • regt den Parasympathikus an
  • beruhigt das Nervensystem
  • gibt neue Energie
  • lindert Schlafstörungen
  • baut Stress ab
  • lindert Schmerzen durch tiefe Entspannung
  • fördert Kreativität und Intuition
  • löst Anspannungen
  • ermöglicht emotionale Harmonie

Yoga Nidra und der Effekt auf die Gehirnfrequenzen 

Yoga Nidra senkt die Gehirnfrequenzen und ermöglicht so eine tiefe Entspannung. 

ab 30 Hertz Nervosität bis Panik
13-30 HertzBetaphaseAlltagsbewusstsein, auch Stress & Unruhe
8-13 HertzAlphaphaseYoga Nidra, entspannte Wachheit, Entspannung
4-8 HertzThetaphaseteils Yoga Nidra, leichte Schlafphasen, tiefe Meditation
0-4 HertzDeltaphasetraumloser Tiefschlaf, Narkose

Fun Fact: Eine Faustregel besagt, dass 30 - 45 Minuten Yoga Nidra so erholsam wie 3-4 Stunden Schlaf sind. Voraussetzung dafür ist allerdings regelmässiges Üben.

So übst du Yoga Nidra

Dauer

20 – 45 Minuten, selten länger. Ein reguläres Yoga Nidra dauert mindestens 20 Minuten, da es einem genauen Ablauf folgt und immer mehrere Elemente enthält:

Ablauf und Elemente 

Je nach Dauer und Fokus variieren die Bestandteile des Yoga Nidra. Folgende Elemente sind immer enthalten:

  • Achtsamkeit
  • Körperreise/Bodyscan
  • Sankalpa
  • Visualisierungen von Bildern und/oder Empfindungen

Manche Kursleiter:innen setzen ausserdem Klänge und Musik zur Unterstützung ein.

Mehr zum Ablauf und zu den verschiedenen Phasen sowie Tipps zum Üben findest du im Blogpost „Yoga Nidra Anleitung: So übst du den Schlaf der Yogis“.

Sankalpa

Der „Sankalpa“ ist ein positiver Vorsatz, ein Herzenswunsch, ein Entschluss. Er unterstützt auf dem Lebensweg und hilft, das Leben positiv zu beeinflussen. Der Sankalpa dreht sich um nicht-materielle Dinge wie beispielsweise Gesundheit, Lebenskraft, Liebe. Er ist kurz, positiv und in der Gegenwart formuliert. 

Beispiele für gut formulierte Sankalpas:

  • Ich bin ruhig und gelassen (statt: Ich rege mich weniger auf.)
  • Ich ernähre mich gesund (statt: Ich würde gerne weniger Ungesundes essen.)
  • Ich bin voller Energie (statt: Ich will weniger Stress.)
Dabei solltest du nicht für jede Yoga Nidra Session ein neues Sankalpa wählen, sondern mit deinem Sankalpa so lange arbeiten, bis es sich erfüllt hat.

Was unterscheidet Yoga Nidra von Meditation?

Zunächst wird Yoga Nidra in der Regel im Liegen geübt und ist eine geführte Übung, während Meditation in der Regel sitzend ausgeführt wird. Viele Meditationsformen sind dabei in Stille (z.B. Vipassana) oder ohne externe Anleitung (z.B. Mantra-Meditation). Ein weiterer Unterschied ist die Zeit: Während eine Meditation grundsätzlich so lange (oder kurz) sein kann, wie du Zeit hast, dauert ein Yoga Nidra mindestens 20, eher 25 Minuten. Denn Yoga Nidra folgt einem festen Ablauf und enthält immer die oben genannten Elemente.

Die Haltung

Beim Yoga Nidra ist der Körper zu 100% entspannt. Vereinfacht gesagt: Der Körper schläft, der Geist bleibt wach – oder vielmehr: konzentriert. Yoga Nidra wird meistens in der Rückenlage praktiziert, aber alternative Haltungen sind ebenfalls denkbar.

Mehr zum Körperhaltung sowie weitere Tipps zum Üben findest du im Blogpost „Yoga Nidra Anleitung: So übst du den Schlaf der Yogis“.

Für wen? 

Yoga Nidra eignet sich für alle Menschen. 
Bei akuten psychischen Erkrankungen empfiehlt es sich, Rücksprache mit dem Therapeuten oder der Ärztin zu nehmen.

Die Wurzeln von Yoga Nidra und sein Platz im Yoga

Yoga Nidra hat seine Wurzeln in den tantrischen Schriften. Die heutige bekannte Form von Yoga Nidra hat Swami Satyananda Saraswati (1923-2009) entwickelt. Er hat die „Bihar School of Yoga“ gegründet und war Schüler von Swami Sivananda (1887-1963). In der eigenen Praxis entdeckte Swami Satyananda Saraswati, dass das Bewusstsein in einem schlafartigen Zustand trainiert werden kann. Dieses „Training“ ist eine Form von „Pratyahara“, dem Rückzug der Sinne. Pratyahara ist ein Element des 8-stufigen Yogaweges nach Patanjali. Dabei geht es nicht zwangsläufig um einen vollständigen Rückzug, sondern auf den Fokus der Sinne aufs Innere. Eine regelmässige Yoga Nidra Praxis ermöglicht das Verfeinern der Sinne und somit das Training des Bewusstseins.

Katharina Balande lehnt lächelnd auf zwei Yogabolstern.

Hi, ich bin Katharina!

Schön, dass du den Weg auf meinen Blog gefunden hast. Ich bin Yogalehrerin, Mama und kreativer Kopf. Ich unterstütze dich mit Yoga auf dem Weg zu Energie & Lebensfreude: alltagstauglich, fundiert, wirksam. Keine fancy Verrenkungen an hippen Stränden – bei mir erwartet dich fundiertes und seriöses Yoga. Wenn ich nicht auf der Matte bin, mache ich Musik oder schwimme.

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