Es gibt Moment im Leben, in denen du wie ein Schiff in einem grossen Sturm hin- und hergeschaukelt wirst. Damit du wieder Kontrolle über dein Schiff übernimmst und dabei nicht kenterst, gibt es mehrere Möglichkeiten, den Anker zu werfen.
Inhalt
Zugegeben, es ist paradox. Gerade wenn es turbulent ist, fehlt oft die Zeit, sich um sich selbst zu kümmern. Aber je stürmischer es ist, desto wichtiger ist das. Nimm dir genau jetzt ein paar Minuten Zeit für dich. Schick dein Handy zu Teufel und mache die Türe hinter dir zu. Die Welt muss jetzt ein paar Minuten ohne dich zurecht kommen. Und glaube mir: Sie wird das.
Stress hat viel mit einer grundlegenden Fehleinschätzung zu tun: Dem Gedanken, wir seien unabkömmlich. Aber das sind wir nicht. Alle Übungen sollen dir dabei helfen, einen Moment zurückzutreten und dich zu sammeln. Du wirst die Welt mit anderen Augen sehen und deine nächsten Aufgaben konzentrierter angehen können.
1. Einatmen. Ausatmen.
Je stürmischer die Zeit, desto flacher unser Atem. Je flacher unser Atem, desto gestresster fühlen wir uns. Kein Wunder: Schliesslich werden wir nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt. Die einfachste aller Anti-Stress-Übungen ist das bewusste Atmen. Setze dich aufrecht hin und atme mindestens 10 Mal tief ein und aus. Mache dies so achtsam wie möglich:
- Registriere bewusst „einatmen“.
- Fühle, wie der einströmende Atem die Partie oberhalb der Lippen und die Naseneingänge kühlt.
- Achte darauf, wie der Sauerstoff dich wieder mit etwas Energie auffüllt.
- Registriere bewusst „ausatmen“.
- Fühle die Wärme der Luft, die du ausatmest.
Versuche nicht, den Atem zu beeinflussen. Lasse ihn kommen und gehen, aber sei achtsam dabei.
Wenn du noch einen Schritt weitergehen möchtest, empfehle ich dir die Wechselatmung, Nadi Shodhana. Die Wechselatmung wirkt ausgleichend und beruhigend auf Körper und Geist.
- Setze dich mit geradem Rücken hin.
- Die linke Hand ruht auf dem linken Bein. Der rechte Zeige- und Mittelfinger sind angewinkelt.
- Platziere die rechte Hand so an der Nase, dass du mit dem Daumen das rechte Nasenloch verschliesst. Zeige- und Mittelfinger sind unter der Nase.
- Atme langsam links ein.
- Verschliesse mit dem Ringfinger auch das linke Nasenloch und halte die Luft kurz an.
- Löse den Daumen, öffne das rechte Nasenloch und atme durch das rechte Nasenloch aus. Das linke Nasenloch bleibt verschlossen.
Wiederhole das ganze nun zur anderen Seite und mache die Übung ein paar Mal. Versuche, die Atmung langsam und fein werden zu lassen.
Mehr zur Wechselatmung liest du im Blogpost „Wechselatmung im Yoga: So übst du Nadi Shodana“.
2. Slowmotion
Egal, was deine nächste Handlung sein wird: Mache sie in Zeitlupe. Und zwar so langsam wie nur möglich. Stell dir vor, es geht um einen Wettbewerb in Langsamkeit.
Klingt jetzt sicher paradox, etwas langsam zu machen, wenn du eh schon Stress hast. Die Idee dabei ist, für einen kurzen Moment den Teufelskreis zu unterbrechen. So hast du wieder mehr Energie für weitere Handlungen.
3. Stell die Welt auf den Kopf.
Es gibt ein paar tolle Asanas bei Stress. Insbesondere Umkehrstellungen, bei denen der Kopf tiefer als das Herz ist, eignen sich zum Entschleunigen.
Dazu gehören u.a.
- Kopfstand
- Hund
- Schulterstand
- stehende Vorwärtsbeuge
Auf körperlicher Ebene werden die Durchblutung angeregt und die Venen entlastet. Die Organe werden mit frischem Blut und Sauerstoff versorgt – das wirkt erfrischend. Geistig fördern die Umkehrstellung Konzentration, Mut und Willenskraft. Vor allem nimmst du bei allen Umkehrstellungen eine neue Perspektive ein – und damit sind wir wieder beim Relativieren.
4. Laufe rückwärts.
Klingt verrückt, ist es aber nicht. Nimm dir ein paar Minuten, um rückwärts zu laufen. Der Trick ist, dass du durch das Rückwärtslaufen automatisch langsamer und aufmerksamer läufst. Schliesslich willst du dir dabei ja nicht alle Knochen brechen. Du musst dich aufs Laufen konzentrieren, deine Gedankenströme werden unterbrochen und du hast für einen Moment den Sturm ausgesperrt.
All das sind natürlich nur kurzfristige Massnahmen, um in Stresssituationen ein bisschen runterzukommen. Mittel- bis langfristig solltest du darüber nachdenken, wie du solche Situationen überhaupt nicht erst entstehen lassen kannst. Yoga ist dabei schon einmal ein guter Ansatz.
Hi, ich bin Katharina!
Schön, dass du den Weg auf meinen Blog gefunden hast. Ich bin Yogalehrerin, Mama und kreativer Kopf. Ich unterstütze dich mit Yoga auf dem Weg zu Energie & Lebensfreude: alltagstauglich, fundiert, wirksam. Keine fancy Verrenkungen an hippen Stränden – bei mir erwartet dich fundiertes und seriöses Yoga. Wenn ich nicht auf der Matte bin, mache ich Musik oder schwimme.
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Fotograf Olten 30. November 2017 at 23:43
Das ist ja mal ein informativer, sorgfältig mit Liebe zum Detail geschriebener Artikel. Vielen Dank! 🙂
Katharina Balande 10. Dezember 2017 at 13:43
Merci vielmal für deine netten Worte 🙂