Mehr Sport treiben, das Rauchen aufhören und überhaupt alles besser machen: Ich halte wenig von Neujahrsvorsätzen. Denn Veränderungen brauchen keinen Stichtag. Sondern Zeit, Kraft und Mut.
Jedes Jahr das gleiche Spiel: „Und, was sind deine Neujahrsvorsätze?“ Ich antworte: „Keine.“ Dafür ernte ich in der Regel fragende bis schockierte Blicke. Das neue Jahr ohne Vorsätze beginnen? Das macht „man“ doch nicht!
Veränderungen kommen aus dem Herzen
Ich frage mich, wie viele Menschen es mit ihren Vorsätzen wirklich ernst meinen. Oder ob sie nur aus ihrer Angst entstehen, den Normen der Gesellschaft nicht zu entsprechen. „Man“ soll möglichst schlank und fit, möglichst gesund, leistungsfähig und erfolgreich sein – und „man“ macht eben Neujahrsvorsätze. Doch ist das auch das, was jedem Einzelnen entspricht?
Veränderungen benötigen eine seriöse Vorbereitung. Dazu gehört, sich selbst kennen zu lernen und auf sich zu hören. Nur, wer eine klare Vorstellung davon hat, was er erreichen möchte, kann ein konkretes Ziel formulieren und es erreichen. Dafür sind ein paar Fragen hilfreich: Wo stehe ich heute? Mache ich das im Leben, was mir entspricht? Wer oder was gibt mir Energie und was nimmt mir Energie? Was sagt mein Herz? Gerade der letzte Punkt kommt oft zu kurz. Dabei ist es unser Herz, das uns die nötige Energie gibt, die Veränderungen umzusetzen. Denn sie kommen nicht von heute auf morgen. Sie brauchen Zeit und Geduld.
Das Leben ist ein Prozess
Es gibt noch einen Grund, warum ich keine Freundin von Neujahrsvorsätzen bin. Das Leben ist ein kontinuierlicher Prozess. Gerade auf dem spirituellen Weg ist es eine laufende Aufgabe, sich selbst und sein Leben zu reflektieren. Es gibt keinen Stichtag.
Mit anderen Worten: Nimm dir regelmässig Zeit für eine kleine Bestandsaufnahme. Wenn du danach etwas ändern möchtest, pack’ es an und warte nicht auf den ersten Januar. Und vor allem: Höre auf dein Herz, nicht auf die Gesellschaft.
In diesem Sinne wünsche ich ein gutes neues Jahr!