7 wertvolle Erkenntnisse aus meinem letzten Hatha Yoga Kurzretreat

7 wertvolle Erkenntnisse aus meinem letzten Hatha Yoga Kurzretreat

Auch dieses Jahr habe ich wieder vier intensive Tage an einem ganz besonderen Ort verbracht: der Yoga University Villeret. Hier habe ich meine vierjährige Ausbildung zur Yogalehrerin absolviert und bilde mich regelmässig weiter. Aus meinem letzten Hatha Yoga Kurzretreat habe ich wieder einige wertvolle Erkenntnisse mitgenommen.

Inhalt

1. Die Kraft der Konstanz: Fortschritt durch Wiederholung

Ich habe einmal mehr die immense Kraft, die in der schlichten Wiederholung liegt, erfahren. Im Retreat haben wir viele Übungen dreimal (oder sehr viel mehr) wiederholt. Jede Wiederholung gab mir die Möglichkeit, mich neu auszurichten, tiefer in die Stellung zu gehen und sie zu optimieren. Es war eindrücklich zu sehen, wie schnell man Fortschritte erzielen kann, wenn man dranbleibt.

Gerade bei Übungen, die mir eher schwerfallen habe ich gemerkt, wie ich Tag für Tag länger aushalten und die Praxis vertiefen konnte. Yoga ist eben keine Eintagsfliege, sondern eine Praxis, die sich im  kontinuierlichen Üben und im bewussten Wiederholen entfaltet.

2. Ungeahnte Reserven: Mehr Kraft als du denkst

Es ist erstaunlich, wie viele Reserven wir anzapfen können, wenn wir wirklich konzentriert sind. In diesem intensiven Setting konnte ich oft mehr vollbringen, als es bei meiner alltäglichen Yoga-Praxis möglich ist – zum Beispiel Stellungen länger halten oder noch mehr Sonnengrüsse üben. 

Dies ist für mich ein klares Zeichen, dass wir im Alltag oft zu zerstreut sind. Unser Geist wandert, verbraucht „Rechenleistung“ und zerstreut unsere Energie. Indem wir meditieren, achtsam sind und unsere Kräfte bündeln, gewinnen wir nicht nur Fokus, sondern erschliessen auch neue Energiequellen. Es geht nicht darum, sich zu quälen, sondern die eigene Grenze zu erforschen und sanft Stück für Stück nach hinten zu verschieben. Es heisst also fordern, vielleicht leicht überfordern, aber stets ohne sich dabei zu schaden.

3. Die heilsame Wirkung der “Langeweile” und Fokus im Alltag

Ein wichtiger Aspekt des Retreats war die Reduzierung der Sinneseindrücke. Wir haben nicht nur von Donnerstagabend bis Samstagabend geschwiegen, sondern auch das Essen war sehr reduziert. Es gab zwei Mahlzeiten, wobei diese mittags nur aus Früchten und Mandeln bestand. Es gab keine Ablenkung durch Handy, WhatsApp oder die alltäglichen To-do-Listen.

Ich habe einmal mehr gespürt, wie gut es dem Kopf tut, eine Pause zu bekommen. Ich ertappe mich auch immer wieder dabei, wie ich  gedankenverloren zum Handy greife, in dem Glauben, „eine Pause“ zu machen. Doch das Gehirn muss dabei noch mehr Informationen verarbeiten, was geistig müde macht und genau keine Pause ist.

Die „Langeweile“, die in dieser Reduktion und dem langen Halten von Stellungen aufkommen kann, ist eine wahre Chance. Eine Chance zur Regeneration und um den Fokus wiederzugewinnen. Wir haben verlernt, die Langeweile als wertvollen Raum für uns selbst zu begreifen.

Ein typischer Tag

  • 7.00 Uhr – 8.00 Uhr: Meditation
  • 8.20 Uhr – 10.45 Uhr: Yoga
  • 11.00 Uhr – 12.15 Uhr: Pranayama
  • 12.15 Uhr: Früchte
  • 15.00 Uhr – 18.00 Uhr: Yoga
  • 18.15. Uhr: Abendessen
  • 20.00 Uhr – 21.00 Uhr: Vortrag und Meditation

5. Schweigen ist Gold: Die Magie der inneren Einkehr

Ein Teil des Retreats haben wir schweigend verbracht – und ich freue mich jedes Mal darauf! Schweigen ist Gold, denn es hilft enorm, bei sich zu bleiben. Weniger äusserer Input bedeutet mehr Konzentration und Fokus nach innen. Es ist eine extrem wohltuende Pause für Geist und Seele, die die Praxis – sei es in Meditation, Atemübungen oder den körperlichen Stellungen – ungemein vertieft.

6. Die Kraft der Gemeinschaft: Tiefgang im geschützten Raum

Obwohl ich das Yoga alleine zu Hause sehr schätze, ist es von Zeit zu Zeit wunderbar, in einer Yoga-Gemeinschaft zu sein. Hier in diesem Retreat waren nur Absolvent:innen der vierjährigen Yogalehrer-Ausbildung der Yoga University zugelassen. Das ist so wertvoll, denn diese Menschen sind die Intensität gewohnt – viele Wiederholungen, strenge Übungen, langes Schweigen. Sie respektieren die Mechanismen der Schule und diese Gruppendynamik unterstützt dabei, tiefer in die Praxis einzutauchen. Ein wirklich sicheres Umfeld für persönliche Entwicklung.

7. Eine Kraftinsel für den Alltag: Langfristige Energie

Dieses Retreat war einmal mehr eine unglaubliche Kraftinsel. Ich merke, wie ich jetzt wieder randvoll mit Energie bin. Die intensive Praxis gibt nicht nur körperliche Stärke, sondern hilft auch, gewisse Gewohnheiten wie beispielsweise meinen Schokoladen- oder Kaffeekonsum zu hinterfragen und zu durchbrechen. 

Fazit

Obwohl ich täglich Yoga mache, sind solche intensive Blöcke unendlich wertvoll, um neue Kraft zu schöpfen, den eigenen Yogaweg zu vertiefen und die Praxis zu intensivieren. Keine der genannten Erkenntnisse sind neu für mich. Doch die wiederholte Erfahrung und Einsicht trägt dazu bei, die Motivation und den spirituellen Weg zu festigen.

Über die Yoga University Villeret

Die Yoga University Villeret (BE) bildet als offizielle Ausbildungsschule des Schweizer Yogaverbandes seit über 25 Jahren Yogalehrende aus und weiter. Speziell ist der residenzielle Ansatz: Man lebt und praktiziert während der Aus- und Weiterbildung vor Ort. Die Yoga University Villeret bietet eine äusserst fundierte vierjährige Ausbildung für Yogalehrende. Diese zeichnet sich durch tiefgreifende Kenntnisse in Anatomie, Philosophie und einen starken Fokus auf die persönliche Entwicklung aus, und hebt sich qualitativ klar von kürzeren Ausbildungen ab. Es ist ein Ort, an dem Yoga in seiner ganzen Tiefe erfahren und gelehrt wird.

Katharina Balande lehnt lächelnd auf zwei Yogabolstern.

Hi, ich bin Katharina!

Schön, dass du den Weg auf meinen Blog gefunden hast. Ich bin Yogalehrerin, Mama und kreativer Kopf. Ich unterstütze dich mit Yoga auf dem Weg zu Energie & Lebensfreude: alltagstauglich, fundiert, wirksam. Keine fancy Verrenkungen an hippen Stränden – bei mir erwartet dich fundiertes und seriöses Yoga. Wenn ich nicht auf der Matte bin, mache ich Musik oder schwimme.

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